Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Ergebnisse unserer diesjährigen umfassenden Studie «Rekrutierungspraxis» nun vorliegen und wir diese in Zusammenarbeit mit HR Today Research im Rahmen eines exklusiven Netzwerk-Events präsentieren werden.
Sie sind herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, bei der wir die Studienergebnisse vorstellen und mit führenden Experten und dem Publikum in einer Podiumsdiskussion in den Austausch treten.
Schweizer Rekrutierung im digitalen Rückstand
Während bei den Rekrutierungsprozessen weltweit moderne Methoden Einzug halten, bleibt die Schweiz überraschend konservativ. Die «HR Research Studie 2024» zeigt, dass Schweizer Unternehmen weiterhin
auf traditionelle Verfahren setzen – mit Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit.
In Schlüsselbereichen wie Technologie, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen herrscht weltweit Fachkräftemangel. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Rekrutierungsstrategien verbessern, insbesondere, um die stark vernetzte und innovationsfreudige Generation Z anzusprechen, die grossen Wert auf Flexibilität und Lebensqualität legt.
Digitale Revolution in vollem Gange
Im globalisierten Arbeitsmarkt haben sich die Einstellungsprozesse weiterentwickelt, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden:
- In den USA werden in der Rekrutierung moderne Methoden zur Talentgewinnung integriert. Dortige Unternehmen nutzen beispielsweise Plattformen wie «TikTok Resumes», die es den Bewerberinnen und Bewerbern ermöglichen, Videos anstelle eines Lebenslaufs einzureichen, um den Bewerbungsprozess für sie angenehmer, interaktiver und kreativer zu gestalten.
- In Grossbritannien steigt die Zahl der Stellenanzeigen stark, die direkt auf Instagram veröffentlicht werden. Dadurch wird ein jüngeres, vernetztes Publikum erreicht und der Talentpool erweitert.
- In Frankreich bietet die Recruiting-Plattform «Welcome to the Jungle» immersive Unternehmensvideos und Mitarbeiterinterviews. Die virtuelle Realität ermöglicht es den Bewerbenden, das mögliche Arbeitsumfeld bereits vor der Bewerbung besser zu verstehen und den kulturellen «Match» zuverlässiger einzuschätzen.
- In China wird die bekannte Messaging-App «WeChat» zunehmend als Einstellungsplattform genutzt, um über Chatbots und Diskussionsgruppen direkt mit den Bewerberinnen und Bewerbern zu interagieren. Bewerbungsformulare und Nachfassaktionen sind in die Plattform integriert.
- In Japan nutzen Personalvermittlungen «Line», eine WhatsApp-ähnliche Messaging-App. Sie enthält Funktionen wie Live-Videointerviews und Benachrichtigungen über personalisierte Stellenangebote.
- In Indien hat sich «Naukri.com» zur Personalvermittlungsplattform des Landes entwickelt. Mit integrierter künstlicher Intelligenz (KI) werden den Personalvermittelnden Kandidatinnen und Kandidaten auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten und ihres Werdegangs empfohlen. «Apna», eine weitere Plattform, bietet ein soziales Netzwerk für ungelernte und angelernte Arbeitskräfte. Dieses ermöglicht es den Personalvermittelnden, schnell Talente in verschiedenen Branchen zu finden.
- In Singapur erleichtert «GrabJobs» die sofortige Personalbeschaffung mithilfe von Chatbots, die die erste Bewertung von Bewerbungen automatisieren und Vorstellungsgespräche direkt in den Terminkalender von Personalvermittelnden sowie Managerinnen und Managern einplanen. Diese Innovationen beschleunigen und vereinfachen die Einstellungsprozesse und verbessern gleichzeitig die User Experience, insbesondere in so dynamischen Arbeitsmärkten wie in Asien.
Weltweit wird in Future Skills und Weiterbildung investiert
Der Ansatz der Unternehmen bei der Einstellung von Personal ist in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. Die angelsächsisch geprägten Märkte bieten ein viel offeneres und freundlicheres Umfeld für Quereinsteigende. Sie setzen bei der Auswahl mehr auf den persönlichen Leistungsausweis und akzeptieren dabei Bewerberinnen und Bewerber aus verschiedenen Sektoren und Branchen.
- In den USA, allen voran im Silicon Valley, legt die Tech-Welt einen starken Fokus auf Problemlösungs- und Lernfähigkeiten. Technische Fähigkeiten werden häufig ausserhalb formaler Rollen erworben.
- In Kanada setzen die Firmen beim Fachkräftemangel vor allem in den Bereichen Technologie, Gesundheit und Kundenservice auf Quereinsteigende. Mit flexiblen Arbeitsmodellen und Fernarbeit werden gezielt Talente von nah und fern angesprochen.
- Im Vereinigten Königreich rekrutieren Firmen seit der Pandemie vorzugsweise Kandidatinnen und Kandidaten mit bereichsübergreifenden Kompetenzen. Zum Beispiel wird in neuen Bereichen wie digitales Marketing oder Nachhaltigkeit weniger Wert auf Branchenerfahrung, sondern vielmehr auf transversale Kompetenzen und Aspekte wie Leidenschaft, Kreativität und Anpassungsfähigkeit gelegt.
- In Frankreich und Deutschland sieht die Rekrutierungspraxis konservativer aus, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Ingenieurwesen und Rechtsdienstleistungen. Firmen aus diesen Branchen bevorzugen nach wie vor Kandidatinnen und Kandidaten mit direkter Branchenerfahrung und akademischen Bildungsqualifikationen. Trotzdem werden Weiterbildungen und Zertifizierungen von Personalvermittelnden sehr geschätzt, sodass Quereinsteigende zunehmend Aussicht auf Erfolg haben.
KI-gestützte Rekrutierung: Potenzial schlägt Erfahrung
In Ländern, in denen KI in der Rekrutierung bereits stark genutzt wird (vor allem in den USA, in Kanada oder Grossbritannien), gewinnen die transversalen Kompetenzen zunehmend an Bedeutung. Soft Skills wie Problemlösungskompetenz, Kreativität und Lern- und Anpassungsfähigkeit werden als zentral betrachtet, um mit der steigenden Veränderungsdynamik klarzukommen und sich im ständig verändernden Arbeitsumfeld zurechtzufinden.
KI wird dazu genutzt, solche Kompetenzen über die akademischen Qualifikationen und die CV-Daten hinaus zu analysieren und zu bewerten. Sie ebnet den Weg für eine Rekrutierungspraxis, die sich stärker auf die Anpassungsfähigkeit und das persönliche und kognitive Potenzial der Bewerbenden konzentriert, statt funktionale und Branchenanforderungen zu prüfen.
Und in der Schweiz?
Gemäss den Ergebnissen unserer «HR Research Studie», die wir gemeinsam mit «HR Today» durchgeführt haben, tut sich das Recruiting in der Schweiz schwer damit, solche innovativen und modernen Methoden zu nutzen und zu integrieren. Bei der Studie nahmen heuer 936 Teilnehmende aus HR und Linie von Schweizer Firmen teil.
Es zeigt sich, dass sich die Rekrutierungspraxis im Grossen und Ganzen kaum verändert hat und nach wie vor recht konventionell ist. Tradition kommt vor Innovation. Zwar wird das Potenzial von KI von einer grossen Mehrheit der Recruiter, HR-Managerinnen und Linienvorgesetzten anerkannt. In der Realität wird die KI aber noch wenig genutzt.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie
- In der Schweiz wird konservativ und konventionell rekrutiert.
- Von wegen Future Skills: Firmen suchen nach harten Faktoren wie Branchenerfahrung und Fachwissen.
- Der Lebenslauf ist das Mass aller Dinge.
- Neben- und ausserberufliches Engagement wird weitgehend ausser Acht gelassen.
- Alle reden von Weiterbildung: In der Rekrutierung interessiert das nur beschränkt.
- Blindbewerbungen sind besser und effektiver als ihr Ruf.
- Referenzen statt Arbeitszeugnisse: Informelle Referenzanfragen sind auf dem Vormarsch.
- Das Potenzial von Social Media wird noch zu wenig genutzt.
- Grosser Aufholbedarf besteht bei der Nutzung von KI.
- Schwieriges Pflaster für Quereinsteigende: Nulltoleranz führt zu Altersguillotinen und zur Zero-Gap-Praxis.
Studienpräsentation
Die Ergebnisse der «HR Research Studie 2024» werden in Kürze umfassend veröffentlicht. Zusammen mit «HR Today» laden wir Sie herzlich zu den Präsentationen und den anschliessenden Netzwerkevents in Zürich, Lausanne, Genf oder Lugano ein.
- Zürich: 13. November 2024, 17 Uhr, von Rundstedt (Kreuzbühlstrasse 20)
- Lausanne: 18. November 2024, 18 Uhr, Hotel Royal Savoy
- Genf: 25. November 2024, 18 Uhr, Hotel Warwick
- Lugano: 3. Dezember 2024, 17 Uhr, Tessiner Handelskammer (Corso Elvezia 16)
Sie können das digitale Whitepaper zur Studie (D, F, I, E) online bestellen oder ein gedrucktes Whitepaper vor Ort an den Events beziehen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die an der diesjährigen Umfrage teilgenommen haben!
Anmeldung zu den Events / Bestellung des Whitepapers:
www.rundstedt.ch/rekrutierungspraxis